Als bei der Fahrtenplanung für das Jahr 2012 Murg oder Enz für den 21. Januar festgelegt wurde, war ich sehr skeptisch, dass die Fahrt mangels Wasser stattfinden könnte. Doch das Jahr 2012 fing für Paddler gut an. Die Pegel schossen in die Höhe und man fragte sich: "Welchen Fluss paddeln wir heute?" oder "Geht das noch bei soviel Wasser?". Auf jeden Fall es gab genug Wasser in den Flüssen des Schwarz- und Odenwaldes. Doch eine Woche vor unserem geplanten Murg-Enztermin wurde es wieder kalt und die Pegel fielen rapide ab - eine Befahrung von Murg oder Enz wäre nicht mehr lohnend bzw. machbar gewesen. Doch passend zu unserer Jahresplanung stiegen die Pegel zum Wochenende wieder an und wieder fragte man sich: "Welchen Fluss paddeln wir, Murg, Enz oder beide?" Schnell entschieden wir uns für: "Beide!".
Der Enzpegel Höfen war mit 100 cm nicht also zu hoch, aber eine Befahrung ab Enzklösterle war für uns möglich. Uns waren Tom, Caro, Tobias, Jan, Volker und Marion vom WSC. Die Temperaturen waren nicht zweistellig, aber es war trocken, als wir unsere Fahrt starteten. Zu Beginn ließ uns der niedere Wasserstand das ein oder andere Mal Steine touchieren. Ein Baum mußte umhoben werden und das Kastenwehr umtrugen wir - auch wenn es bei diesem Wasserstand fahrbar gewesen wäre. Aber umso näher wir dem Kurpark kamen, umso besser und ausreichender war die Wassermenge. Flott kamen wir voran und die kleine Gruppe zog sich auseinander. Als Caro und Jan den Ausstieg fast erreicht hatten, befand sich Tom noch im Kurpark, sah und nutzte seine Chance. Geschickt wählte er sich einen Fels aus, klebte sein Boot daran und stieg aus. Genau wie im Vorjahr hatte er siegessicher die erste Kenterung des Jahres bewältigt und die Führung in der Kentertabelle übernommen. Für uns anderen, die die ganze Zeit zu sehr gezögert hatten, unerreichbar.
Doch danach ging es weiter zur Murg. Überzeugt von seiner führenden Tabellenposition verzichtete Tom (und Caro) auf einen zweiten Bach und dieser Bach (mittlere Murg) führte satt Wasser. Gleich nach dem Wehr kam meine Chance. Ich paddelte durch ein "fettes" Loch und kenterte, doch meine Nerven versagten, ich vermasselte es und rollte hoch. Tobias hingegen, angefacht durch meinen gescheiterten Versuch, nutzte seine Chance besser. In einem unbeobachteten Moment warf er sich mutig ins Wasser. Als wir wieder zu ihm hinschauten, ließ uns unser Blick vor Neid erblassen. Tobias schwamm neben seinem neuen Boot über riesige Wellen einen fetten Schwall hinab. Souverän hatte er mit Tom den Gleichstand erreicht. Viele Chancen in Form von hohen Wellen, fetten Walzen und kräftigen Löcher ließen wir ungenutzt hinter uns. Erst an der Neuerstufe, die an diesem Tag eine kräftige Walze fast über die komplette Breite hatte, hätte die Tabelle nocheinmal durcheinander gebracht werden können. Ich nutzte wieder meine Chance nicht und sprang über den Kicker an der Walze vorbei. Marion folgte, doch im letzte Moment wollte auch sie beweisen was in ihr steckt und zog ihr Kajak an der Kante nach links in die Walze und machte dort ihre Überschläge, einen nach dem anderen. Ein sehr geschickter Schachzug. Den die Walze war nun besetzt und Tobias und Jan blieb nur der Weg über den Kicker und durch. Marion wartete ab und demonstrierte uns dann, das es auch im WSC Nervenstärke gibt und schwamm heraus. (Tolle Leistung!). Die weitere Fahrt brachte keine weiteren Höchstleistungen mehr hervor. Ohne Kenterung oder Schwimmeinlage wurden alle weiteren Stellen bezwungen, obwohl die Murg z.B. mit dem Holzmannkatarakt durchaus dazu Potential lieferte
Resumee des Tages
Erste Vereinfahrt, zwei tolle Bäche, drei Schwimmer (wenn auch einer davon vereinsfremd)-es wird ein spannendes Vereinsjahr werden.
Teilgenommen haben
- Tom Laging
- Caro Laging
- Tobias Klingenfuss
- Jan Gärtner
- Volker Gärtner
- Marion von unter dem Berg (WSC)
Für das Touren-/Fahrtenbuch
- Enz: 15 km
- Murg: 8 km
- Vereinskilometer: 99km